Markus Hilchenbach ist Director Regional Business Development bei Air Partner Deutschland. Er arbeitete bereits von 2001 bis 2010 bei Air Partner und ist seit 2014 wieder für den Flugdienstleister tätig. Seit Mai 2018 ist er als Director Regional Business Development, gemeinsam mit seinem Team, zuständig für die strategische Koordination und den Ausbau der Geschäftsbereiche Group Travel und Private Jet in Deutschland.
Im Folgenden spricht Markus Hilchenbach über das Team, Flüge für Gruppen und die anstehenden Trends in diesem Jahr.
Red.: Erzählen Sie uns mehr über Ihr Team
Markus Hilchenbach: Das Group Travel-Team in Köln besteht aus zehn Mitarbeitern. Alle haben passende Berufserfahrung mitgebracht. Wir haben MitarbeiterInnen, die in Reisebüros gearbeitet haben, bei Fluggesellschaften für den Verkauf oder das Handling tätig waren, in der Eventbranche ihre Meriten gesammelt haben oder schon seit vielen Jahren bei Air Partner tätig sind und unser Unternehmen mit aufgebaut haben. Sie alle kennen den Markt in- und auswendig. Eingespielte Abläufe nehmen unseren Kunden viel Detailarbeit ab, und die persönlichen Kontakte zu vielen Fluglinien und anderen Lieferanten und Partnern bedeuten zusätzlichen Vorteile.
Bei Fluganfragen besprechen wir mit unseren Kunden im Detail deren Wünsche und Anforderungen und entwickeln daraus ein maßgeschneidertes Flugprogramm. Natürlich stehen wir während der Durchführung der Flüge Projekte in ständigem Kontakt mit dem Kunden. Wir haben bei der Projektabwicklung Personal an den Flughäfen und in der Regel auch am Veranstaltungsort der Kundinnen und Kunden. Diese helfen am Check-in, arbeiten mit der Flugzeugcrew zusammen und stehen bereit, um den Gästen den Aufenthalt am Flughafen und an Bord so angenehm wie möglich zu machen. All das wird von unserem ServicePLUS-Team organisiert, die sich im Hintergrund um die gesamte Fluglogistik kümmern und einen reibungslosen Ablauf der Flüge ermöglichen.
Red.: Was waren Ihre Highlights 2018?
Markus Hilchenbach: 2018 stand zum einen im Zeichen des Verschwindens von Air Berlin/FlyNiki vom Markt. So organisierten wir viele Ersatzflüge für Reiseveranstalter. Unsere langjährigen Beziehungen zu Fluggesellschaften waren hier sehr hilfreich, ebenso unsere über die letzten Jahre aufgebauten Beziehungen im touristischen Segment. Zum anderen war die Fussball-WM in Russland ein Highlight - gemeinsam mit unseren Niederlassungen in anderen Ländern konnten wir Fluganfragen grenzüberschreitend anbieten und vielen Fans und Veranstaltern somit Synergieeffekte für Flüge nutzbar machen. Weiterhin konnten wir einen Anstieg bei Buchungen aus der MICE Branche verzeichnen. Es freut uns, dass wir immer mehr auf langfristige Partnerschaften zählen können und viele Kunden „Wiederholer“ sind.
Red.: Was war der interessanteste Charterflug, den das Team im deutschen Büro zuletzt organisiert hat und warum?
Markus Hilchenbach: Ein schönes Beispiel für die Kombination aus Charter- und Linienflügen war ein Flugprojekt für ein Mitarbeiter-Incentive eines renommierten Beratungsunternehmens. Für einen Aufenthaltszeitraum von 4 Tagen haben wir 2.300 Gäste via Charterflug nach Ibiza und zurückgeflogen. Zusätzlich wurden vereinzelt Zubringerflüge zu den deutschen Abflughäfen und Direktflüge via Linie hinzugebucht. Eine exakte zeitliche Koordination aller Flüge und die Erfahrung in der Abstimmung mit dem Flughafen und den Handlings-Agenten waren hier von großer Bedeutung. Am Flughafen in Ibiza haben wir für unseren Kunden 10 Sonderflug-Check-in Schalter im Bereich der Airline reserviert, die Hälfte der dort zur Verfügung stehenden Kapazität. Für einen reibungslosen Ablauf haben außerdem drei Air Partner Supervisor vor Ort gesorgt, während wir über unser Air Partner Reporting unseren Kunden mit Movement Reports zu allen Flügen in Echtzeit versorgen konnten. Auf allen Check-In Schaltern an Abflug- und Zielflughäfen war das Kundenlogo zu sehen. Für die Rückflüge wurden die Monitore mit zusätzlicher farblicher Kennzeichnung der einzelnen Gruppen versehen. Dieses Projekt hat auch wieder bewiesen, dass Air Partner von seiner Erfahrung mit großen Charterprogrammen in Spanien in den letzten Jahren sehr profitiert hat.
Red.: Welche Flugzeuge können Sie für Ihre Kunden buchen?
Markus Hilchenbach: Wir haben Zugriff auf eine große Flugzeug-Datenbank und finden somit für unsere Kunden immer das passende Flugzeug, abhängig von den Kundenbedürfnissen und der Flugstrecke.
Regionalverkehrsflugzeuge wie die Embraer 145 oder die Embraer 170/190 sind besonders bei kleineren Gruppen aus dem Automobilbereich und bei Sportteams beliebt, da sie für diese Gruppengröße besonders wirtschaftlich sind. Es können jedoch auch große Airliner wie der Airbus A330 oder die Boeing 767 für Reisen innerhalb Europas oder für Langstreckenflüge gechartert werden. Da sollte CJ auch noch mal ran
Red.: Welche Punkte sollten Kunden berücksichtigen, wenn sie einen Gruppencharter buchen?
Markus Hilchenbach: Wir begleiten unsere Kunden beim gesamten Buchungsprozess. Um deren Bedürfnisse bestmöglich gerecht zu werden, prüfen wir gemeinsam die folgenden Dinge:
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Welche Abflug- und Zielflughäfen eignen sich am besten? Für Gruppencharter bietet sich eine große Auswahl an Flughäfen. So kann man leicht auf kleinere Flughäfen ausweichen, die darüber hinaus oftmals näher an der endgültigen Destination des Kunden liegen. Große, überfüllte Flughäfen und Drehkreuze, langen Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen und ausgereizten Kapazitäten können so vermieden werden.
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Werden Privatterminals benötigt? Dies sind oft vorhandene separate Terminals an Flughäfen, die exklusiv von unseren Kunden genutzt werden können. Einzelpersonen und Gruppen bis ca. 50 Gäste nutzen gerne die diskrete und persönliche Atmosphäre dieser Einrichtungen. Sehr beliebtbeispielsweise bei Sportteams, Pressegruppen und kleineren, exklusiven Events. Wir haben weltweit Zugriff auf ein großes Netzwerk an Privatterminals.
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Datum und Jahreszeit – Die Abflugzeiten von Gruppencharterflügen sind vollkommen flexibel. Deshalb können wir die Flüge exakt nach den Plänen unserer Kunden buchen.
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Flugzeugmodell – Egal, ob ein Flugzeug mit einer normalen Economy-Kabine oder ein VIP-Jet gewünscht wird, wir organisieren das Flugzeug, welches voll und ganz den Anforderungen unserer Kunden entspricht.
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Service an Bord – Wir arbeiten eng mit unseren Kunden zusammen, um den Service an Bord individuell zu gestalten. Dabei richten wir vom Catering bis zu den Borddurchsagen, auf die Kundenwünsche aus.
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Branding-Optionen – Über unser ServicePLUS-Programm schaffen wir für unsere Kunden Markenerlebnisse am Flughafen und an Bord. Von individuell gestalteten Check-in-Monitoren, über die gebrandete Innenausstattung des Flugzeugs bis hin zu individueller Bordunterhaltung ist alles möglich.
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Werden auch Linientickets benötigt? Charter und Linienflüge ergänzen sich bestens! So können Teilnehmer ihres Events auch per Linie zum Veranstaltungsort fliegen, falls ein Charter keinen Sinn macht. Oder einzelne Gäste fliegen mit der Linie zum Abflughafen des Charters. Hier gibt es viele Möglichkeiten!
Dies sind nur einige Beispiele dafür, was wir im Vorfeld mit unseren Kunden besprechen. Je früher sie Kontakt mit uns aufnehmen, desto besser können wir ihre Planung unterstützen und Wünsche umsetzen. Wir sehen uns als verlängerter Arm unserer Kunden.
Red.: Welche Destinationen sind für Events dieses Jahr besonders beliebt?
Markus Hilchenbach: Neben den Dauerbrennern wie Barcelona, Amsterdam oder Nizza werden zunehmend auch andere Destinationen nachgefragt. Incentive- und Eventagenturen setzen aber vermehrt auf Zielgebiete wie Polen oder die baltischen Staaten. Auch Nahziele wie Kroatien, Montenegro und Norditalien sind immer wieder beliebt. Und auch wenn die Konkurrenz der Low-Cost-Fluglinien spürbarer ist, so organisieren wir nach wie vor Tagesrandflüge zu großen Messen.
Red.: Welche Trends werden wir 2019 bei Gruppencharterflügen sehen?
Markus Hilchenbach: Sport wird auch 2019 ein großes Thema sein. Die Nachfrage nach Flügen zu Saisonvorbereitungen bleibt groß. Wir gehen davon aus, dass die Anzahl an Teams dieses Jahr weiter ansteigen wird und zudem längere Flugstrecken zurückgelegt werden. Immer mehr Vereine chartern Flugzeuge und reisen zu Trainingscamps in ganz Europa, aber auch zu weiter entfernten Zielen wie China und dem Nahen Osten. Wir erwarten eine hohe Nachfrage von Fangruppen und Unternehmenskunden sowohl für unsere Gruppencharter- als auch unsere Reiseabteilung. Für die Olympischen Spiele in 2020 in Tokio haben die Vorbereitungen schon längst begonnen! Weiter steigende Zahlen bei Gruppenreisen erwarten wir auch im MICE- und Automobilbereich.
Red.: Was unterscheidet Air Partner von anderen Anbietern?
Markus Hilchenbach: Wir arbeiten nun seit fast 60 Jahren erfolgreich in der Branche. In dieser Zeit haben wir enge und langfristige Beziehungen zu Fluggesellschaften aufgebaut, durch die wir das beste Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten können. Unsere Mitarbeiter sind rund um die Uhr erreichbar und sorgen dafür, dass Ihr Flug bis ins Detail organisiert wird. Zusätzlich erhalten Sie mit unserer CharterPLUS-Option auch einen weitgehenden Versicherungs- und Rechtsschutz.